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Finanzsystem

Das sowjetische Bankensystem bestand aus der GOSBANK an der Spitze und 5 spezialisierten Banken, die jeweils für einen Sektor der Wirtschaft zuständig waren.

  • Sberbank (Sparkasse, zuständig für Privatgeschäfte)
  • Agroprombank (Agrarbereich)
  • Promstroybank (Industrie, Bau)
  • Vneshtorgbank (Aussenhandel)
  • Zhilsotsbank (Wohlfahrt, Soziales)

Im Laufe der Reformperiode Ende der 80er Jahre bekamen die Staatsfirmen erstmals das Recht, sich eine Bank auszuwählen. Die grossen Industriekonzerne hielten in der Regel die Kontakte zur bisherigen Bank, doch die Gründung von Privatbanken führte erstmals zu einer echten Konkurrenzsituation.

Während die Sberbank im Privatkundenbereich weiterhin fast ein Monopol ausübte, konnten die Privatbanken zahlreiche Konzerne mitsamt ihren Depositen anlocken, oftmals auch mit Hilfe der Manager der Staatsbanken, die dadurch "Staatsgelder" privatisieren konnten.

Die neuen Privatbanken

So gut wie alle Bankgründer hatten in irgendeiner Form Kontakte zu Regierungsstellen oder hohen Behörden, sie wurden also mit politischer Deckung gegründet. Dabei sind drei Gruppen zu unterscheiden. Bei den ersten beiden Gruppen handelte es sich überwiegend um alte sowjetische Manager, die die Führung behielten:

  • Ministerien und Regionale Behörden
    Einige Ministerien wandelten sich komplett (Gasprom) oder teilweise (Kamaz Autowerke) in Staatskonzerne um. Gleichzeitig wurden mit der Gasprom-Bank und der AvtoBank spezielle Banken gegründet, um die Interessen des Sektors weiterhin zu vertreten und zu fördern.
     
  • Lokale Behörden
    In vielen Regionen entstanden auf lokaler/regionaler Ebene Banken, um die Interessen vor Ort gegen Moskau zu stärken.
     
  • Nomenklatura
    Der dynamischste Banksektor entstand durch Unternehmer, die von der Parteiführung, des KGB, der Aussenhandelsorganisation oder der Jugendorganisation Komsomol gefördert wurden. In der Regel waren diese Bankiers sehr jung und z.T. sehr skrupellos. Sie nutzten die relativ "rechtsfreie" Zeit des Umbruchs für Geschäfte aller Art. Grundlage dafür waren die Einlagen der staatlichen Konzerne und Behörden auf ihren Banken.

Privatbanken ohne eine staatliche Institution im Rücken schafften nur im Ausnahmefall den Aufstieg, da die staatlichen Gelder die Hauptquelle für die Banktätigkeit war. Ausländische Investitionen waren die Ausnahme und grosse Privatvermögen entstanden erst zu dieser Zeit, vornehmlich im Handels- und Spekulationsbereich.

Schnelles Geld!

Die Bankiers zählten in den Jahren nach der Öffnung der Wirtschaft zur obersten Elite des neuen Russland. Sie nutzten den Zugriff auf staatliche Gelder, um damit zu spekulieren und allerlei lukrative Geschäfte zu betreiben. Die Banken vergaben kaum Kredite an Privatpersonen oder Industriekonzerne, sondern investierten in den Bereichen, die die schnellsten Profite versprachen.

1996 waren insgesamt 21,6 Mrd $ Bankkredite im Umlauf, aber davon waren nur 1,2 % langfristig angelegt.

In der ersten Jahren der 90er Jahre verdiente die Bankiers riesige Gewinne mit Währungsspekulationen und bekamen über die Institution der "Autorisierten Banken" Zugriff auf riesige staatliche Geldbeträge, die sie dann bei den Privatisierungen für den Aufkauf von Industrieimperien nutzen konnten.

  • Handelsgewinne und "Authorisierte Banken"
    Der Erfolg der Privatbanken hing in der ersten Bankenphase in erster Linie vom Status der sog. "Authorisierten Bank" ab. zu dieser Zeit existierte noch kein zenrales Finanzministerium und Schatzamt, so dass die Regierung Teile der Finanzen und Steuern über 15 sog. Authorisierte Banken abwickelte. Für diese Banken war es ein äußerst lukratives System: Sehr hohe Geldmengen liefen über ihre Banken, sie erhielten sehr gute politische Kontakte und Genehmigungen für Handelsgeschäfte.

    Für die Banken war es der Hauptgewinn: Sie erhielten Zugriff auf Millionen $, die sie oft nur zeitverzögert weiterleiteten und in der Zwischenzeit für spekulative Zwecke einsetzten. Sie nutzten die niedrigen innerrussischen Preise für gigantische Profite: Sie kauften auf dem russichen Markt billig Exportprodukte wie Metalle, Öl und Holz auf und konnten diese dank staatlicher Genehmigungen dann zum Weltmarktpreis weiterverkaufen. Im April 1993 mussten sogar alle Produzenten von strategisch wichtigen Bodenschätzen ihre Konten auf die Authorisierten Banken übertragen.

    Viele Bankiers der Anfangszeit mussten den Kampf um die besten Deals jedoch mit ihrem Leben bezahlen. Morde an Bankern kamen in der Anfangszeit nicht selten vor.
     

  • Währungsspekulationen
    In der Periode der Hochinflation (1992-1994) zählten die Währungsspekulationen in Rubel und Dollar zu den lukrativsten und sichersten Geschäften. Man benötigte nur genügend "Spielgeld". Alle Banken beteiligten sich an der Spekulation auf Kosten des Staates, der die Kontrolle über die Währung verloren hatte. Erst 1995 beendete die Zentralbank die riesige Spekulationswelle durch festgelegte Schwankungsbreiten des Rubel.
     
  • Privatisierungen
    In zwei Privatisierungswellen wandelte die Regierung den Großteil der staatlichen Firmen in Privateigentum um. In der ersten Phase wurden Vouchers an die Bevölkerung ausgegeben, um das Eigentum breit zu streuen. Die Wirtschaftskrise mit der Hyperinflation machte die Hoffnung schnell zunichte und viele Firmen landeten im Besitz der alten Manager und den Personen, die über Geldbeträge verfügten: den Händlern und Bankiers.

    Im zweiten Schritt wurden die größten Konzerne via Versteigerung privatisiert. Der Clou: Es durften nur Bankiers teilnehmen, die im Gegenzug dem Staat Kredite gaben. Die Privatisierungen verliefen skandalös und die Bankiers konnten sich zu Spottpreisen die wichtigsten Konzerne des Landes sichern.

    Durch die Privatisierungswellen konnten sich die Privatbanken in breite Industrieimperien diversifizieren.
     

  • Staatsanleihen
    Die Bankiers profitierten auch von der zunehmenden chronischen Geldnot des russischen Staates. Staatsanleihen zählten nach 1995 zu den gefagtesten und lukrativsten Spekulationsobjekten für die russischen Banken.

    Eine gefährliche Spirale, die sich in die Höhe drehte, bis sie im August 1998 zerbrach.

 

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Neue Profile 2015:

Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.

Führende Bankiers:

sm_khodork (3K)
Chodorkowski, Michail
Seine Menatep-Bank galt als eine der grössten Authorisierten Banken. Er nutzte die Gelder, um ein Industrieimperium, mit dem Ölkonzern YUKOS als Kernstück, aufzubauen.

sm_fridman (3K)
Fridman, Michail
Die ALFA-Bank ist eine der wenigen Banken der Anfangszeit, die nicht an Bedeutung verloren hat. Alfa verfügte stets über sehr gute politische Kontakte.

sm_gusinsky (4K)
Gussinski, Wladimir
Als Günstling des Moskauer Bürgermeisters stieg seine Mostbank zur führenden Bank auf. Später wechselte er in den Medienbereich, eckte mit Jelzin und Putin an und ging ins Exil.

sm_potanin (4K)
Potanin, Wladimir
Apparatschik, der die Seiten wechselte und Konten der Aussenhadnelsorganisation für seine Onexim-Bank sichern konnte. Als Kopf des Privatisierungsprogrammes gilt er gleichzeitig als grösster Gewinner der Privatisierungen. Auch heute noch gross im Spiel.

sm_smolensky (4K)
Smolenski, Alexander
Der Außenseiter unter den Bankiers. Verurteilter Ex-Schwarzmarkthändler, der die Konten der Neureichen führte und der über Moskauer Bürgermeister Luschkow Zugang zu staatlichen Geldern erhielt. 1998 Zusammenbruch seiner Stolichny-Bank und Flucht ins Ausland. Heute wieder in Russland aktiv.

sm_vinogradov (4K)
Winogradow, Wladimir
Seine Inkom-Bank war die mächtigste russische Bank der Frühphase. Durch beste Kontakte erhielt er hohe Mittel als Authorisierte Bank. Geriet dann in Konflikte mit Jelzin und erhielt keinen Zuschlag bei den Privatisierungen. 1998 Zusammenbruch der Bank und Winogradow verschwand von der Bildfläche.

sm_melnichenko (3K)
Melnitschenko, Andrej
Der "König der Spekulanten" ist ein Bankier der zweiten Stunde, der durch Währungsspekulationen und Anleihen ein grosses Vermögen verdiente und das grosse Bankensterben 1998 zum Aufkauf zahlreicher Firmen nutzte. Seine MDM-Bank gilt heute als eine der besten Banken.

sm_kogan (3K)
Kogan, Wladimir
"Putin`s Banker" ist ein regionaler Spitzenbankier aus St. Petersburg, der erst unter Putin in die erste Reihe vorrückte. (Promstroibank)

sm_lebedev (12K)
Lebedjew, Alexander
KGB-Spion, der durch seine Verbindung zum führenden Politiker und Gasprom-Manager Tschernomyrdin seine führende NRB-Bank aufbauen konnte, mit Deckung des Gasprom-Konzerns.

sm_pugachev (10K)
Pugatschew, Sergej
Der "Orthodoxe Banker" agiert am liebsten im Stillen. Wickelte auch dubiose Deals für die Jelzin-Family ab. Seine Mezhprombank ist heute die grösste Privatbank. Verfügt über gute Kontakte zu Putin und zur Orthodoxen Kirche.