In nur 10 Jahren stiegen einige Russen über Nacht in die Liga der Superreichen der Welt auf. Sie nutzten konsequent und skrupellos die Übergangszeit vom kommunistischen System zu einem neu entstehenden kapitalistischen System, um sich Filetstücke der russischen Wirtschaft zu Spottpreisen zu sichern. Diese sogenannten "Oligarchen" sind die Sieger in einem gigantischen "Monopoly".
Die Kooperativen als Keimzelle des Kapitalismus
In den späten 80er Jahren nutzten findige Unternehmer die neuen Betätigungsmöglichkeiten in der sich abzeichnenden Privatwirtschaft. Als Experiment gedacht, verselbständigten sich die Kooperativen. Zahlreiche Oligarchen legten íhren Grundstein durch diese frühen Unternehmensgründungen.
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Die Komsomol-Führer als Vorreiter
Die kommunistische Jugendorganisation Komsomol erhielt einzigartige Privilegien und entwickelte sich zur Triebkraft des jungen Kapitalismus. Ausgestattet mit guten politischen Kontakten und Unternehmensgeist nutzten einige Komsomolführer unbekümmert ihre Chance, im Gegensatz zur etablierten Elite.
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Die "Roten Direktoren" wechseln die Seite
Sehr anpassungsfähig erwiesen sich die alten sowjetischen Manager, die die Ideologie über Bord warfen und ihre staatlichen Konzerne in ihre eigenen Taschen privatisierten.
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Schwarzmarkthändler und Entrepreneure
Unternehmer auf dem Schwarzmarkt, in der Sowjetunion verfemt, legalisierten ihre Geschäfte. In allen Bereichen schufen echte Unternhemer, ohne politische Kontakte, grosse Firmen. Auch Kriminelle erlebten einen Aufschwung.
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Die Entstehung der Banken und der Oligarchen
Die Bankiers der ersten Stunde verdienten ohne grosse Risiken Millionen mit Staatsgeldern, mit Spekulationen und Währungsgeschäften. Nur Kredite vergaben sie kaum. Die Bankiers bildeten in der ersten Hälfte der 90er Jahre die Elite der Oligarchen.
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Privatisierung Teil 1: Anteilsscheine für alle
Der Besitz an den Staatskonzernen wurden in der ersten Phase durch Anteilsscheine breit unters Volk verstreut. Zumindest theoretisch, denn schon bald hatten sich die alten Manager und die Neureichen die Konzerne gesichert. Die Hyperinflation und die Krise machten es möglich.
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Privatisierung Teil 2: Grosse Konzerne zu Spottpreisen
Zahlreiche Oligarchen finanzierten Jelzins Wahlkampf und erhielten bei dubiosen Auktionen den Zugriff auf die wertvollsten Konzerne, für minimale Beträge. Hier liegt der Grundstein für zahlreiche Milliardenvermögen der Oligarchen.
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1998: Die Spekulationsblase platzt und die Wirtschaft geht auf Talfahrt
Die mehrjährige Boomphase endete durch riesige Spekulationen 1998 in einem Crash, der Russland erschütterte. Das Volk musste leiden und einige Oligarchen verschwanden von der Bildfläche.
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Wer sind die Oligarchen?
Umfangreiche Portraits der wichtigsten Oligarchen. Wie entstanden ihre Vermögen, wie vernetzt sind sie und was kontrollieren sie heute? Mittlerweile gibt es keine Stadt auf der Welt mit mehr $-Milliardären als Moskau.
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Jelzin und der "Sommer der Oligarchen"
In der zweiten Hälfte der 90er Jahre standen die Oligarchen auf dem Höhepunkt der Macht. Einige Oligarchen zogen im Umfeld des kranken Präsidenten Jelzin die Strippen im Hintergrund. Prototyp dafür war Boris Beresowksi.
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Putin und die Zähmung der Oligarchen
Putin zähmte die Oligarchen durch eine Zuckerbrot und Peitsche-Strategie: Keine Verfolgung der anrüchigen Deals der Vergangenheit gegen politisches Disengagement und Investitionen in Russland. Wer dies nicht befolgt wird verfolgt: Prominentestes Opfer wurde M. Chodorkowski und sein Yukos-Ölkonzern.
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Die Öl- und Gasmagnaten
Öl ist das wichtigste Exportgut Russlands. Die Oligarchen, die sich Ölkonzerne sichern konnten, gelten heute als reichste Russen: Chodorkowski, Abramowitsch, Fridman, Wechselberg. Die Öl- und Gasindustrie ist geprägt von einem Mix aus Staats- und Privatkonzernen.
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Die Metallmagnaten
Ähnlich begehrt wie die Ölkonzerne waren die Metallkonzerne. Die unermesslichen Bodenschätze Russlands versprechen hohe Exporterlöse und Devisen.
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Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.
Highlights:
Abramowitsch, Boris
Berüchtigter Protege der "Jelzin Family". Prototyp des protzigen Neureichen. Mischt die Fussballwelt mit dem FC Chelsea auf.
Chodorkowski, Michail
Stets an der Spitze der Entwicklung. Als Komsomolführer baute er die mächtige Menatep-Bank auf. Berüchtigt durch skrupellose Geschäftspraktiken. Der Deal seines Lebens: die Privatisierung des Yukos-Ölkonzerns. Danach Entwicklung vom Saulus zum Paulus: Verfechter westlicher Werte. Geriet in Konflikt mit Präsident Putin, der gegen ihn vorging.
Beresowski, Boris
Mächtigster Strippenzieher unter Jelzin. Notorischer Intrigant mit dem Gespür für schnelle und nicht immer legale Geschäfte. Zog gegen Putin den Kürzeren und schmollt im Londoner Exil.
Alekperow, Yagit
Seit Sowjetzeiten beherrscht er den (halb-)staatlichen Ölkonzern Lukoil. Mittlerweile $-Milliardär. Favorit Putins für die Neuordnung der Ölindustrie. Ähnlich: Wladimir Bogdanow.
Tschernoi, Michail
Berüchtigter Metalltycoon mit kriminellen Kontakten. Seine Transworld-Gruppe beherrschte in den 90er Jahren die gewalttätige Aluminiumbranche. Flucht nach Israel.
Tschernomyrdin, Viktor
Sowjetischer Leiter der staatlichen Gasfirmen (später: Gasprom) und langjähriger Premierminister Jelzins. Mitbeteiligt an der Plünderung des Gasprom-Konzerns, gemeinsam mit Rem Wjachirew. Beide sind Milliardär.
Tschubais, Anatoly
Der einflussreichste Reformer Russlands. Verantwortlich für die dubiosen Privatisierungen. Heute Konzernchef des Strommonopolisten.
Deripaska, Oleg
Spätstarter, der durch Kontakte zur Jelzin-Family zu einem der mächtigsten Oligarchen aufstieg. Kontrolliert die Aluminiumindustrie.
Fridman, Michail
Einer der wenigen Oligarchen der ersten Stunde, der nicht an Einfluss verloren hat. Seine ALFA-Gruppe verfügte stets über beste politische Kontakte.
Gussinski, Wladimir
Sehr umtriebiger Unternehmer in verschienden Branchen. Mit seinem liberalen Medienimperium eckte er bei Jelzin und Putin an, der ihn ins Exil trieb.
Potanin, Wladimir
Bankier der alten Kader. Fädelte die dubiosen Privatisierungsdeals als verantwortlicher Politiker ein. Hauptprofiteur dabei war: Potanin.
Smolenski, Alexander
Verurteilter Ex-Schwarzmarkthändler, der die Konten der Neureichen führte.
Wechselberg, Viktor
Aluminium- und Ölmagnat, der dem Ölkonzern BP das Fürchten lehrte.
Melnitschenko, Andrej
Finanzier der Öl- und Metallmagnaten. Einer der jüngsten Oligarchen.