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Jelzin und die Oligarchen

Der Großteil der Finanzelite verdankt seinen Aufstieg der Nähe zur Jelzin-Administration. Die Amtszeit von Staatspräsident Jelzin, die von 1991 bis Ende 1999 andauerte, war durch verschiedene Phasen gekennzeichnet:

Der starke Präsident

Bis 1995/96 gab es den starken Präsidenten Jelzin, der seine starke Machtstellung ausnutzte, um einen Rückfall in die kommunistischen Zeiten zu verhindern. Seine natürlichen Verbündeten waren dabei die Unternehmer und die liberalen Reformer, denen er in der Wirtschaft weitgehend freie Hand ließ.

Einige Oligarchen besetzten kurze Zeit wichtige Kabinettsposten:

  • Der Bankier Wladimir Potanin führte 1995 als verantowrtlicher Politiker die umstrittenen "Aktien-für-Kredite" Privatisierungen durch, von denen er selber profitierte.
  • Der Chef der Menatep-Bank, Michail Chodorkowski, war 1992/93 stellvertretender Energieminister und sicherte sich später den YUKOS Ölkonzern.
  • Der prominenteste Vertreter der Wirtschaftelite war allerdings der ehemalige sowjetische Gasminister Viktor Tschernomyrdin, der sein Ministerium in den Gasprom-Konzern umwandelte und von 1992-1998 mit kurzen Unterbrechungen als Premierminister die russische Politik beeinflussen konnte.

"Der Sommer der Oligarchen"

Als bei den Präsidentschaftswahlen 1996 Jelzins Wiederwahl gefährdet war und der kommunistische Kandidat in den Meinugsumfragen weit vorne lag, verbündete Jelzin sich mit den reichsten Oligarchen, die seine Kampagne mit sehr hohen Beträge erfolgreich finanzierten, organisiert vom Reformer Tschubais.

Tschubais leitete nach dem Wahlsieg die Präsidialverwaltung und zog die wichtigen Wirtschaftsentscheidungen an sich. Als Dank für die Wahlkampfunterstützung konnten sich einige Oligarchen die Filetstücke der russischen Wirtschaft in abgesprochenen Auktionen zu Spottpreisen sichern.

In den Jahren 1996 bis zur großen Wirtschaftskrise 1998 erreichte der Einfluß der großen Oligarchen ihren Höhepunkt. Der führende Reformer Tschubais geriet beim Kampf der Oligarchen um die noch anstehenden Privatisierungen im Öl- und Telekommunikationsbereich unter die Räder und verlor Ende 1997 seine Stellung.

Der kranke Präsident und seine Einflüsterer

Schon 1997 war der herz- und alkoholkranke Jelzin kaum mehr fähig seine Amtsgeschäfte full-time zu erledigen. Stattdessen wurde seine Politik in großem Maße durch die sogenannte "Jelzin Family" bestimmt.

Kern der "Familie" war Jelzins Tochter Tatjana Djatschenko (1960- ) und der ehemalige Leiter der Präsidialadministration Valentin Yumaschev, den sie 2001 heiratete. Tatjana Djatschenko war Programmiererin ballistischer Raketen, stieg aber nach dem Beginn von Jelzins schweren Erkrankungen zur einflußreichsten Kraft in Jelzins Kreis auf.

Schlüsselfiguren der "Jelzin-Family" waren einige Politiker und Geschäftsleute, die in den Jahren 1998 und 1999 den Zugang zum Präsidenten kontrollierten und somit seine Politik weitgehend beeinflussen konnte.

  • Anatoli Tschubais (Jelzins Wahlkampfmanager und ehemaliger Administrationschef, Reformer)
  • Boris Beresowski (Berüchigter Oligarch und Strippenzieher)
  • Wladimir Gussinski (Oligarch, der durch einen beispiellosen Einsatz seiner Medien die Wiederwahl Jelzins sichern half).
  • Pavel Borodin (er verwaltete das nicht unbeträchtliche Vermögen der Präsidialverwaltung)
  • Roman Abramowitsch (Sibneft Oil, RUSAL Aluminium)
  • Alexander Mamut (MDM-Bank, Finanzier der "Family")
  • Alexander Woloschin (Leiter der Präsidialkanzlei)

Machtkampf zwischen der "Family" und dem Premierminister

In den Jahren 1988/1989 nahm der allgemeine Einfluß der Oligarchen auf die Politik ab. Zwar hatten die oben genannten Oligarchen eine direkten Zugang zum Kreml, doch der Abtritt des wirtschaftsfreundlichen Premierministers Tschernomyrdin, der eigentlich auch zu den Oligarchen zu zählen ist, markierte einen Einschnitt. Unter dem neuen Premierminister Kirienko und besonders unter seinem Nachfolger Primakow wurde das über die Jahre gewachsene Geflecht zwischen Oligarchen und Politik ernsthaft gestört. Primakow, eine ehemaliger Spionagechef, bildete einen starken Gegenpol gegen die Jelzin-Family

Kirienko versuchte ertsmals konsequent, Steuerschulden der großen Konzerne einzutreiben. Mithilfe der großen Öl- und Gaskonzerne konnte die "Family" dies noch verhindern und Kirienko mußte auf dem Höheüpunkt der großen Wirtschaftskrise gehen.

Sein Nachfolger Primakow übergab die Befugnisse für die Wirtschaftspolitik an das KP-Mitglied Juri Masljukow, der letzter Vorsitzender der sowjetischen Obersten Planungsbehörde Goslpan gewesen war. Masljukow galt als Mann des militärisch-industriellen Komplexes und war ein erklärter Gegner des Ausverkaufs der russischen Wirtschaft an die Oligarchen. Zahlreiche Finanzoligarchen veloren ihre politischen Fürsprecher und überlebten die schwere Wirtschaftskrise von 1998 nicht.

Gewinner waren die Oligarchen, denen die Tür zum Kreml weiter offenstand: die Tür zur Jelzin-Family. Silvester 1999 machte der schwerkranke Jelzin dann den Weg für seinen Nachfolger Wladimir Putin frei. Zuvor hatte Jelzin noch einen Persilschein ausgehandelt, der ihm auf Lebenszeit vor strafrechtlichen Ermittlungen schützt.

Kassianow - Der "Family"-Mann als Regierungschef unter Putin

Auch nach dem Machtwechsel verlor die Jelzin-Family nicht völlig ihren Einfluß. Denn mit Michail Kassianow setzte Putin ihren Mann als Premierminister ein. Kassianow (1957- ) war ein Karriere-Bürokrat aus dem sowjetischen Außenhandelsbereich der sowjetischen Planungsbehörde GOSPLAN. Er übernahm in der zweiten Hälfte der 90er Jahre im Finanzminnisterium die Verantwortung für die Auslandsschulden und führte die Kreditverhandlungen mit dem IWF.

Dubios war Kassianows Rolle beim Verschwinden von zahlreichen Milliarden aus dem IWF-Hilfspaket und bei Rubel-Spekulationen. Nach diversen Medienberichten soll er durch Gerüchte über die Nichtrückzahlung von Krediten an bestimmte Länder, einen Kurssturz für die betreffenden Papiere ausgelöst haben, um sie dann gemeinsam mit dem Banker und Finanzier der Jelzin-Family, A. Mamut, oder mit R. Abramowitsch billig aufzukaufen. Danach hatten sich die Probleme mit der Rïckzahlung der Kredite in Luft aufgelöst. Sein Spitzname "Misha 2-Percent" veranschaulicht, daß er auch persönlich davon profitierte. Eng war in den 90er Jahren auch seine Verbindung zum Oligarchen Beresowski.

1999 stieg Kassianow dann zum Finanzminister auf und 2000 ernannte ihn Putin dann zum Premierminister, einen Posten den er bis heute hält. Kassianow ist eine Schnittstelle zwischen der Jelzin-Family und dem neuen Machtzentrum von Putin und verantwortet die gesamte Wirtschaftspolitik und kontrolliert das Finanzministerium.

Im Jahre 2004 entliess Putin dann Kassianow und damit einen der letzten hochrangigen Personen der Jelzin-Family.

 

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Neue Profile 2015:

Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.


Alexander Woloschin

- liberaler Ökonom
- Vertrauter des Oligarchen Beresowski (Geschäftspartner bei windigen Voucher-Geschäften)
- Unterstützer der Oligarchen
- 1997 Wirtschaftsberater von Jelzin
- 1999 Leiter der Präsidialverwaltung (Putin übernahm ihn 2000)
- 2003 trat er nach der Yukos-Affäre zurück


Waleri Okulow

- Schwiegersohn von Jelzin
- Flieger, Fluglotse
- 1997 CEO Aeroflot


Pavel Borodin

Vors. der Immobilenverwaltung des Kreml unter Jelzin
Er galt als einer der mächtigsten Strippenzieher unter Jelzin
- Schweiz: Ermittlungen (1996/97: 25 Mio Schmiergelder von einer Schweizer Baufirma für einen 500 MIo $ Renovierungsauftrag im Kreml) ; 3 Monate U-Haft in den USA und Auslieferung in dei Schweiz. Rußland zahlte 5 Mio $ Kaution. Putin war 1996/97 Stellvertreter von Borodin.

heute: Gen.sekr. der Union zwischen Weißrußland und Rußland;