Iskander Machmudow
Der Usbeke Iskander Machmudow zählt zu den zwielichtigen und skandalumwitterten Oligarchen, die sich im hart umkämpften Metallsektor mit allen Mitteln durchsetzen konnten.
Er stammt aus einer usbekischen Familie der Intelligenzia und studierte orientalische Sprachen. Durch diese Sprachkenntnisse durfte er während der Sowjetzeit für Außenhandelsorganisationen in arabische Länder wie Libyen und Irak reisen.
Diese Geschäftserfahrung und seine Kontakte halfen ihm nach dem Zusammenbruch, um im Metallsektor Fuß zu fassen.
Partnerschaft mit einem zwielichtigen Tycoon1987 begann er seine Geschäfte in Kooperation mit seinem zwielichtigen Landsmann Michail Tschernoi, der in der ersten Hälfte der 90er Jahre zum mächtigsten Aluminium-Magnaten aufstieg, begleitet von unzähligen Ermittlungsverfahren in diversen Ländern, stets am Rande der Legalität. Gemeinsam betrieben sie die TRANSWORLD Group mit Beteiligungen im Aluminiumbereich.
Der Kupferkönig
Machmudow diversifizierte seine Beteiligungen in den 90er Jahren immer stärker in den Kupfersektor. Gemeinsam mit seinem langjährigen Partner Andrei Kozitsyn kontrollierte er den Kupferkonzern Uralelektromed, aus dem 1999 durch weitere Aufkäufe die Urals Mining and Metals Company (UGMK) hervorging.
UGMK fungiert als Holding für zahlreiche Beteiligungen mit dem Schwerpunkt in der Region Sverdlovsk/Yekaterinburg und hält einen 40%-Anteil an der russischen Kupferproduktion. Der einzige größere Konkurrent ist der Norilsk Nickel-Konzern des Oligarchen Vladmir Potanin.
Eine wirklich feindliche Übernahme
Ende 1999 bewies Machmudow seine Qualitäten als skrupelloser Durchsetzer im regelrechten Übernahmekampf um den Kupferkonzern Kachkanarsky.
Der berüchtigte Sverdlovsker Unternehmer Pavel Fedulow, der schon wegen seiner Geschäftsmethoden gegenüber einem Konkurrenten im Gefängnis saß, kontrollierte ein Aktienpaket am großen Kupferproduzenten Kachkanarsky und versuchte in einem Machtkampf zwischen dem Direktor Djalol Khaidarow und einem anderen Aktionär, dem Stahlmagnaten Abramow zu intervenieren. Fedulow verbündete sich mit dem Direktor Khaidarow, hinter dem Iskander Machmudow stand und zunehmend die FÄden in die Hand nahm.
Machmudow einigte sich mit dem anderen Großaktionär Abramow, um gemeinsam die Firma zu kontrollieren. Der Konzerndirektor Khaidarow wurde abgesetzt und bewaffnete Sicherheitskräfte eroberten Ende 1999 handstreichartig die Konzernanlagen und känpften tagelang gegen die aufgebrachten Arbeiter.
Der ungekrönte Strippenzieher im MetallbereichMachmudow und Abramow sind mittlerweile Hauptakteure in einem lose verbundenen Netzwerk, das fast 40% des Metallsektors kontrolliert. Zusammengehalten wird das Netzwerk durch informelle Bündnisse zwischen einigen großen Oligarchen:
Machmudow kontrolliert weite Teile des Kupfersektors und ist an vielen Firmen seiner Partner beteiligt.
Alexander Abramow`s Evrazholding stieg nach der russischen Krise von 1998 zum größten Stahlkonzern auf
Oleg Deripaska und Roman Abramowitsch kontrollieren mit ihrem Konzern Russky Aluminium (RUSAL) den Aluminiumsektor. Der Konzern ging aus dem Einflußbereich des alten Machmudow-Partners Tschernoi hervor.
Andrej Melnitschenko kontrolliert das MDM-Banken- und Industrieimperium und kontrolliert den russischen Kohlesektor. Gleichzeitig finanzierte die MDM Bank zahlreiche Aufkäufe seiner Partner.
Transmasch
Machmudow und seine Partner sind auch Großaktionäre Transmasch-Holding, der führende russische Lokomotivenhersteller ud führend im Eisenbahnbedarf. Zu 25% ist auch die staatliche Eisenbahngesellschaft an Transmasch beteiligt.
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Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.