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Alexander Smolenski

Smolenski ist ein ehemaliger Schwarzmarktunternehmer, der schon zu Sowjetzeiten Geschäfte betrieb und deshalb auch in Konflikt mit den Behörden geriet. Nach der Öffnung der Wirtschaft war er in zahlreichen Branchen unternehmerisch tätig, bekannt wurde er als berüchtigter Bankier, eng befreundet mit Jelzin.

Er stand mit seinen Geschäften stets am Rand der Legalität und scheute auch keine Geschäfte mit der Mafia. 1998 brach seine Bank zusammen und er flüchtete ins Ausland. Und erstaunlicherweise kehrte er 2002/2003 auf die russische Bühne zurück.

Der Schwarzmarkt und die Perestroika

Smolenski`s Großmutter war Mitglied der österreichischen jüdischen Bundes und flüchtete vor den Nazis in die Sowjetunion. Smolenski entstammte keiner Elitefamilie und sein Aufstieg war wegen seines Judentums für ihn begrenzt.

Smolenski wurde 1981 vom KGB wegen "wirtschaftlicher Verbrechen" für kurze Zeit verhaftet: Er hatte ohne Erlaubnis nebenbei in einer Bäckerei gearbeitet und auf staatlichen Pressen Bibeln gedruckt und vertrieben. Nach der Haftstrafe hatte er kaum noch Chancen auf hohe Posten und gute Jobs und betrieb allerlei Geschäfte auf dem sogenannten Schwarzmarkt. Dabei scheute er keine Risiken und lernte von Grund auf die Gesetze des Marktes kennen.

1987 nutzte er die neuen Betätigungsmöglichkeiten und gründete als dritter Unternehmer in Moskau eine Baukooperative, die zahlreiche Händler mit Baumaterialien versorgte. Daraus entwickelte sich dann ein großer Baukonzern in Moskau. Smolenski errichtete mit großem Erfolg zahlreiche Datschas.

Ähnlich wie seine Kollege V. Gussinski, konnte er sich durch die Freundschaft mit dem dem späteren Moskauer Oberbürgermeiser V. Luschkow Großaufträge in Moskau sichern.

Der Bankier des schnellen Geldes

Mit seinen Geschäften verdiente Smolenski sehr viel Geld, mit dem er ausserhalb des offiziellen Geldkreislaufes nicht viel anfangen konnte. Daher gründete er seine eigene STOLICHNY-Bank, um Zahlungen unabhängig und ohne Beobachtung der Behörden abzuwickeln.

Die meisten großen Banken vernachlässigten die Kreditvergabe an Privatpersonen, doch Smolenski stieg in diesen Bereich ein und baute die größte private Filialkette auf. Er vergab schnell und unkompliziert kurzfristige Kredite gegen horrende Zinsen. Smolenski hatte anfangs keine guten politischen Kontakte und nutzte seine Gelder und Gelder anderer Händler überwiegend zu sehr profitablen Währungsspekulationen.

Die Behörden misstrauten der Stolichny-Bank, die als eine der verschwiegensten Banken galt, doch trotz ständiger Beobachtung konnten sie in zahlreichen Ermittlungen keine Beweise für illegale Aktivitäten sicherstellen. Stolichny galt als Bank des "schnellen Geldes" und nahm auch Gelder von kriminellen Organisationen.

Smolenski stieg zu einem der mächtigsten Unternehmer der 1. Hälfte der 90er Jahre auf. Nicht zuletzt durch seine Freundschaft mit dem neuen Staatspräsidenten Jelzin. 1997 übernahm er die größere, aber fast insolvente Agroprombank (nun: SBS-Agro-Bank). Dafür bekam er die Zusicherung des Staates, daß alle Fördergelder für die Landwirtschaft über seine Bank abgewickelt werden mußten.

Diese Fördergelder wurden dann über diverse Offshore-Zonen und ein Netz von Firmen verschoben und versickerten. Bei den Bauern kamen die Gelder größtenteils nicht an. Auch Gelder der Präsidial - und einiger Regionalverwaltungen liefen über seine Bank.

Unter Jelzins schützender Hand

smolensk (13K)Smolenski konnte sein Imperium nur durch beste Kontakte zu den Entscheidern dieser Jahre aufbauen: Jelzin, Tschubais und Luzkhov. Sie verhalfen ihm zu zahlreichen Deals und schufen ihm lästige Ermittlungen aus dem Wege. Boris Jelzin lagen zahlreiche belastende Unterlagen gegen Smolenski vor, von denen er keinen Gebrauch machte.

Smolenski unterstützte im Gegenzug Jelzin mit seinen Medien. Zu seinen Beteiligungen gehörten das KOMERSANT-Verlagshaus mit den Tageszeitungen und Zeitschriften Komersant, Dengi, Seldkaya Zhisn und Stolitsa-Magazin. Dazu kamen Anteile am TV-Sender ORT, am Radiosender NSN und an der "National Information Agency".

Im Wahlkampf 1996 galt Smolenski als einer der wichtigsten Unterstützer von Jelzin. Als Dank konnte er die als konservative geltende 5-größte Bank Agroprom übernahmen. Für nur 24 Mio $ erhielt Smolenski ein Filialnetz von 1254 Filialen.

Dank seiner Verbindungen konnte er bei den berüchtigten Privatisierungen gemeinsam mit den Oligarchen Beresowski und Abramowitsch den Ölkonzern Sibneft übernehmen.

Smolenski gilt als auch als großer Förderer der Orthodoxen Kirche und stiftete u.a. 53 kg Gold für die Kuppeln der Moskauer Kathedrale. Er wird oft als Jude bezeichnet, da ein Elternteil jüdisch ist, er selber ist jedoch überzeugter orthodoxer Christ.

Der Zusammenbruch und ein Comeback

Als die große Rubelkrise die russiche Wirtschaft 1998 in den Abgrund riß, gehörte das Bankenimperium von Smolenski zu den ersten Opfern. Mit 2 Milliarden $ Auslandsschulden stand die Bank am Rande des Konkurses. Dank seiner Kontakte bekam er zur Stützung zwar noch einen Riesenkredit der Zentralbank, doch wenig später wurde die Bank unter staatliche Verwaltung gestellt.

Im Juni 2000 bot die Bank ihren Gläubigern (überwiegend Firmen aus dem Agrarsektor) sagenhafte 1 Cent pro 1 $ alter Schulden an. Ein wahrhaft meisterhafter Raub. Die größten Werte der Bankengruppe wurden vorher über Tochtergesellschaften und Strohmänner ins Ausland verschoben und nur die Schulden blieben, auf Staats- und Gläubigerkosten.

Smolenski hatte genug Geld ins Ausland verschoben und floh vor einem Haftbefehl ins sichere Ausland. Seine Frau lebte schon längere Zeit in Österreich und verwaltete dort ein weitverzweigtes Firmenimperium.

In einem Deal mit den russischen Behörden legte Smolenski später die Grundlage für seine gesicherte Rückkehr nach Rußland. Smolenski gründete eine kleine Bankengruppe (OVP) und wiederbelebte die Stolichny-Bank in Moskau. Die OVP-Bank verkaufte er 2003 dann an V. Potanin.

2003 einigte Smolenski sich dann endgültig mit den alten Gläubigern, gegen die Zusicherung, dass keine weiteren Ermittlungen über den Verbleib der Gelder unternommen werden.

Smolenski behielt die kleine Bank Severo-Zapadnoye und erhielt im April 2004 die Erlaubnis, seine Stolichny-Bank wieder zu beleben. Doch schon im September zog er sich wiederum aus dem Bankwesen zurück und übertrug seine Bankanteile an seinen Neffen Alexei Grigoriyew.

 

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Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.


Vermögen
Forbes 2004: 230 Mio $


Nikolai Smolenski (1980-)
smolensky-NIk (22K)

- Sohn von Alexander Smolenski
- er lebt in London
- großer Sportwagen- und Motorsportfan
- 2001-2003 Chmn Bank Pervoe OVK, die aus einem maroden Geldinstitut seines Vaters hervorgegangen ist
- 2004: britische Sportwagenschmiede TVR für 27 Mio $ gekauft - 2005: Benelli (Sport-Motorräder)/Italien gekauft