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GASPROM

Der weltgrößte Gaskonzern Gasprom ist das Werk von zwei befreundeten und sehr fähigen Gasexperten: Rem Wjachirew und Viktor Tschernomyrdin. Beide machten in der Sowjetzeit als Gasdirektoren Karriere. 1985 ernannte Gorbatschow Tschernomyrdin zum Gas- und Industrieminister. Stellvertreter wurde Wjachirew.

1989 wurde das Gasministerium in ein Staatsunternehmen umgewandelt und 1992 in eine Aktiengesellschaft. Die Führung blieb bestehen: Tschernomyrdin leitete den neuen Gasprom-Konzern.

Im Dezember 1992 stieg Tschernomyrdin zum Premierminister auf und saß 5 Jahren an den Schalthebeln der Macht. Sein Nachfolger bei Gasprom wurde wiederum Rem Wjachirew. 1999 kehrte Tschernomyrdin dann als Aufsichtsratsvorsitzender zu seinem Gasprom-Konzern zurück.

Rem Wjachirew (1934- )

Wjachirew gehörte in den 90er Jahren zu den Top-Oligarchen des Landes mit sehr guten politischen Kontakte. Obwohl der Staat auch nach der Teilprivatisierung Hauptaktionär blieb, konnte Wjachirew den Konzern jahrelang autokratisch beherrschen. Grundlage war ein Trustvertrag, mit dem er persönlich den staatlichen Anteil managen durfte, in seinem Sinne.
Sein Anteil am Gasprom-Konzern betrug 1994 schätzungsweise 6%.

GASPROM - Der Staat im Staate

Gasprom ist mit großem Abstand der größte Erdgaskonzern der Welt. Er fördert mehr Gas als alle amerikanischen Konzerne zusammen und 6x soviel wie sein nächster Konkurrent. 20% bis 30% der Weltreserven gehören zum Gasprom-Reich.

Es gibt kaum einen bedeutenden russischen Wirtschaftszweig, in dem Gasprom nicht vertreten ist. Das Unternehmen hat eine eigene Bank und ist an anderen Kreditinstituten beteiligt. Der Gigant hat sich in der Telekommunikation engagiert, besitzt Maschinenbaufirmen und zahlreiche Baubetriebe.

Als größter Devisenerwirtschafter und Steuerzahler ist Gasprom ein Staat im Staate, eine starke Machtposition für den jeweiligen Konzernchef. Dazu kommen noch die zahlreichen Medienbeteiligungen, mit denen er Stimmung machen kann. So kontrolliert Gasprom u.a. den TV-Sender NTV, ORT, Zeitungen, regionale Publikationen u.v.a.

Die enge Verflechtung von Gasprom und Politik verdeutlichen auch die Laufbahnen von einigen Politikern, die vor oder nach der politischen Laufbahn eine Position in der Konzernleitung von Gasprom übernahmen.

Die wichtigsten sind:

  • Viktor Tschernomyrdin (Ministerpräsident von 1992–1998; mit kurzen Unterbrechungen)
  • Sergej Dubinin (Leiter der Zentralbank 1995–1998)
  • Viktor Iljusin (Leiter des Beraterdienstes in der Präsidialverwaltung 1992–1996, stellvertretender Ministerpräsident 1996–1997)
  • Alfred Koch (Leiter des Komitees für Staatsbesitz 1996–1997)
  • Petr Rodionow (1989 Gen.Dir. Lentransgas (ab 1991 Tochtergesellschaft von Gasprom); Energieminister 1996–1997: er trat zurück, um Vize-Chmn von Gasprom zu werden)
  • Boris A. Nikitin (Ölingenieur, Vize-Ölminister, 1993 Gen. Dir. AO Rosshelf, dann Vorstand Gasprom)
  • Alexander Kazakow (1996 Vize-Leiter der Präsidialadministration, Vors. Gasprom-Media)

Wo kommen die Verluste her?

Gasprom galt schon in den 90er Jahren aufgrund der großen Erdgasreserven als beliebter Partner für ausländische Konzerne und Banken. Trotz Quasi-Monopol und Kreditfinanzierung durch ausländische Banken verzeichnete Gasprom 1998 einen Verlust von 4,3 Milliarden $.

Zum Teil sind die Gründe in der Mißwirtschaft und der ineffizienten Produktion zu suchen. Das ist aber nicht alles. Das Topmanagement hat den staatlichen Gasprom-Konzern buchstäblich wie einen Familienbetrieb geführt und durch Firmengründungen die lukrativsten Teile in Familienbesitz gebracht. Während Gasproms Gewinne sanken, wuchsen die Einnahmen der Vertragspartner, die in den Händen der Manager lagen.

Die Geschäfte im Konzern liefen ähnlich ab wie zu Sowjetzeiten, als Fabrikdirektoren Nebengeschäfte tätigten. Gasprom lieferte das Erdgas zu sehr niedrigen russischen Preisen an private Handelsfirmen, die im Besitz des Managements oder befreundeten Unternehmern waren. Diese Handelsfirmen wiederum verkauften das Erdgas dann mit sehr hohen Profiten zu Weltmarktpreisen. Die Erlöse gingen dann auf ausländische Konten.

BEISPIELE:

  • SIBUR

    1999 wurde die SIBUR-Gesellschaft als petrochemische Holding von Gasprom gegründet, mit Yakow Goldowski als Präsidenten. Mit Krediten der Gasprombank kaufte er zahlreiche Betriebe (auch von Gasprom) auf. 2002 sass er dann 8 Monate in Untersuchungshaft, da Millionenbeträge verschwunden waren, wurde aber nur zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Gasprom kaufte dann die Anteile von Goldowski an SIBUR zurück und zahlte im Januar 2004 90 Millionen $ an Goldowski, der mittlerweile in Österreich ansässig ist.
     

  • ITERA

    Makarow (8K)Der Turkmene Igor Makarow begann seine Karriere als Broker für Gasprom und seine Firma ITERA entwickelte sich zum Hauptexporteur von turkmenischem Gas. Von Vorteil waren dabei auch die Beziehungen von Valeri Otschertsow, 1991-1996 turkmenischer Finanz- und Wirtschaftsminister, der 1997 in führender Position zu Itera wechselte (Finans 2006: 105 Mio $ Verm.).

    In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre explodierten die Geschäfte bei Itera und die kleine Firma stieg zum zweit-größten Gaslieferanten der GUS-Staaten auf. Finanziert wurde die Expansion durch 472,5 Mio $ Kredite von Gasprom in den Jahren 1997-2000.
    Zahlreiche Gasprom-Gesellschaften mit Werten im drei-stelligen Millionenbereich wurden durch verwickelte Transaktionen an Itera verschenkt. So lieferte Gasprom Itera z.B. Erdgas unter Selbstkostenpreisen für 1,80$/kbm. Itera konnte dafür auf dem Weltmarkt 60 $ einlösen. Da ist es fast nicht mehr erwähnenswert, dass die Handelsfirma Itera auch das Pipeline-Netz von Gasprom kostenfrei nutzen konnte.
    Eingefädelt hatte den Deal zwischen Gasprom und Itera der Gasprom Manager Alexander Puschkin (Vermögen laut Forbes 2004: 350 Millionen $).
    Nach dem Gasprom-Machtwechsel 2001 verlor Itera einige lukrative Deals, ist aber weiterhin im Geschäft mit Gasprom. Das Vermögen von Makarow wird auf 700 Millionen $ geschätzt (Finans 2006).
     

  • NORDGAS

    Frachad Achmedow, ein Öl- und Gasveteran, ist der starke Mann beim unabhängigen Gasproduzenten Nordgas. Achmedow wuchs in Baku/Aserbeidschan, wo sein Vater ein großes Industriekombinat leitete. Nachdem sein Vater wegen Unterschlagung zum Tode verurteilt wurde, zog die Familie nach Moskau. Nach seiner mehrjährigen Marine-Zeit studierte er Tiermedizin. Doch in der Umbruchzeit der Perestroika gründete er eine Kooperative, die Maschinen an Öl- und Gasfirmen verkaufte. Die wertvollen Kontakte, die er dabei sammeln konnte nutzte er für den Aufbau einer eigenen Produktion. Seine Gewinn investierte er in Anteile an dem unabhängigen Gasproduzenten Nordgas, dem einige Gasfelder im arktischen Bereich gehörten. Über die Jahre erhöhte er seinen Anteil von 5% im Jahre 1993 auf 100% 2001, auf Kosten von Gasprom.
    Ähnlich wie die Firmen Sibur und Itera erhielt er von Gasprom Gas zu Billigstpreisen, um sie dann mit hohen Profiten auf dem Weltmarkt zu verkaufen. Nach dem Machtwechsel bei Gasprom behielt Nordgas die Vergünstigungen, musste aber einen 51% Einstieg von Gasprom bei Nortgas akzeptieren. Er schied dann als Aufsichtsratsvorsitzender ab, nicht ohne vorher noch eine "Prämie" in Höhe von 117,7 Millionen $ zu erhalten. Achmedow besitzt ein Vermögen von 1,5 Milliarden $ (Forbes 2007) und sitzt nun als Senator im Oberhaus des russischen Parlaments.
     
     

  • STROITRANSGAS

    bekker_pic (3K) Bei Stroitransgas handelt es sich um eine Baufirma im Gassektor, die von dem vormals hohen Funktionär im Gasministerium, Arngolt Bekker (1935- ), gegründet wurde. Basis des Erfolges war ein Großauftrag zum Bau von Pipelines, die Premierminister Tschernomyrdin 1998 kurz vor seinem Amtsende an Stroitransgaz vergab. Gut für Tschernoymyrdin, denn zu den Aktionären der Firma zählen neben den Kindern der mächtigen Gasprom-Fürsten Wjachirew und Scheremet auch seine Söhne Witali und Andrei Tschernomyrdin. Insgesamt gehören > 50% der Firma Gasprom-Managern und deren Verwandten.

    Stroitransgaz hielt eine Quasi-Monopolstellung bei fast allen Bauvorhaben des Gasprom-Konzerns und erhielt 1995 sogar einen 4,8% Anteil an Gasprom. Gasprom verkaufte diese eigenen Anteile für nur 2,5 Mio $, obwohl der Marktwert 191 Millionen $ betrug.

    Nach dem Machtwechsel bei Gasprom 2001 musste Bekker seinen Posten verlassen, doch die Firma bekam weiterhin ihre Aufträge von Gasprom. Bekker wurde aus dem Kreml unter Druck gesetzt, um die Affäre mit Geldzahlungen zu bereinigen. Steigender Druck aus dem dem Kreml sorgte dafür, dass er seine Stroitransgas-Anteile schließlich an Gasprom verkaufte. Bekker liess sich mit einem geschätzten Vermögen von 340 Mio $ (Forbes 2004) in Deutschland nieder. Dort machte er mit einem geplanten Windkraftpark in der Nordsee von sich reden. Nördlich von Borkum will seine Firma "Bard Emden Energy" in einer ersten Phase für über 500 Millionen Euro 80 Generatoren installieren. Langfristig will Bard sogar zwei Milliarden Euro investieren.
     

  • Gasprominvest

    In erster Linie dient die Holding für zahlreiche Deals, mit denen Gasprom-Werte in die Hände von Gasprom-Managern und Alisher Usmanow transferiert wurden.

Über dieses korrupte System wurden Milliarden $ aus dem Konzern gezogen, überwiegend ins "sichere" Ausland.

Wjachirew verliert den Machtkampf

Ende 1997 plante die Regierung, ihre 35% Beteiligung am Gasprom-Konzern wieder aktiver zu managen. Bisher managte Wjachirew diese Beteiligung persönlich über einen Trust-Vertrag. Weitere 5 % besitzt der Staat direkt. Viekhirev setzte seinen Einfluß daran, dies zu verhindern.

Im Mai 1999 gewann er einen Machtkampf um die Kontrolle und Vorsitz des Konzerns, mußte jedoch seinen früheren Aliierten Cchernomyrdin, der ihn nun bekämpft, als Vorstandsmitglied aufnehmen. Nach Putins Machtübernahme nahm die Kritik an der Korruption im Gasprom-Konzern zu und Putin duldete keinen so mächtigen Oligarchen, der quasi-unabhängig agierte.

Putin nutzte den 38% Anteil des russischen Staates, um den wichtigsten Konzern Rußlands 2001 mit Gefolgsleuten zu besetzen und Wjachirew zu entmachten. Nachfolger wurde der langjährige Putin-treue Technokrat und ehemalige Vize-Energieminister Alexej Miller (1962- ).

Nichts ändert sich: Millionen $ werden abgezweigt

Der neue Konzernchef Miller kündigte an, die meisten dubiosen Verträge seines Vorgängers aufzulösen, die in erster Linie die Firma ITERA und das alte Management bevorzugten. Die Itera-Connection wurde zwar gekappt, aber das System blieb:
 

  • EURAL TRANS GAS

    2003 schloß Gasprom einen sehr dubiosen Deal ab. Die ungarische Handelsfirma Eural Trans Gas, erst im Dezemeber 2002 mit 12 000 $ Kapital gegründet und offiziell im Besitz von einem Israeli und 3 rumänischen Arbeitern, bekam den Auftrag, Gas von Turkmenistan in die Ukraine zu exportieren. Jährlich zahlt die Ukraine 1,5 Mrd $ an Eural Trans Gas, die im Gegenzug 450 Mio $ an Gasprom für die Nutzung der Gasprom-Pipelines zahlt. Zusätzlich sichern die Gasprombank und andere Banken die Transaktionen mit Krediten und Garantien in Höhe von 300 Mio $ ab.
    Für Gasprom hat der Deal eigentlich keine Vorteile. Gasprom schafft sich sogar einen Konkurrenten, der die riesigen Profite aus dem Deal einstreicht. Die Vorgängerfirma Itera besaß wenigstens noch eigene Gasfelder und Werte. Ermittlungen ergaben zudem, daß Eural Trans Gas enge Verbindungen zu Semjon Mogilewitsch aufweist, einer der erfolgreichsten Mafiaführer der ehemaligen Sowjetunion.
     

  • ROSUKRENERGO

    Zur Jahreswende 2005/2006 zeigte sich wieder, dass die alten Mechanismen der Abzweigung von Geldern aus dem Gasprom-Konzern noch funktioniert. Gasprom stellte in einem Machtkampf um Gaspreise die Gaslieferungen an die Ukraine zwischenzeitlich ein. Der Kompromiss, der den Konflikt beilegt ist in erster Linie eine Bereicherung von Gasprom-Managern. Ohne Not gibt Gasprom das lukrative Transitgeschäft aus der Hand und beauftragt stattdessen den russisch-ukrainischen Gaszwischenhändler Rosukrenergo mit dem Transport über das Pipeline-Netz von Gasprom. Inhaber von Rosukrenergo sind auf der einen Seite die Gasprom-Bank und auf der anderen Seite offiziell die österreichische Raiffeisen Investment, hinter der unbekannte "internationale Investoren mit Erdgas-Know-how" stehen.
    Nachdem das äußerst profitable Transitgeschäft von Gasprom auf Rosukrenergo übertragen wurde, verkündete Gasprom den Kauf des 50% Anteils der Gasprombank an Rosukrenergo. Ein sehr schlechtes Geschäft für Gasprom: Erst überträgt Gasprom eine Geschäft, das Profite in Milliardenhöhe verspricht an eine relativ kleine Firma. Danach kauft Gasprom einen 50% Anteil an dieser Firma, nun allerdings zu einem sehr hohen Preis, da sie ja in Zukunft hohe Gewinn aufzuweisen hat.
    In anderen Worten: Wieder werden Milliarden $ aus dem Gasprom-Kreislauf in die Hände von Insidern umgeleitet. Interessant dürfte sicherlich auch die Rolle des langjährigen russischen Botschafters in der Ukraine sein: Es ist der alte Mitgründer von Gasprom, Viktor Tschernomyrdin.

 
Der Aufbau eines staatlichen Energiegianten

Staatspräsident Putin möchte einen schlagkräftigen Energiekonzern aufbauen, der auf internationalen Ebene mit den grossen Ölkonzernen konkurrieren kann und unter staatlicher Kontrolle steht. Um dies zu erreichen, möchte er möglichst grosse Teile der Ölwirtschaft wieder in staatliche Hände bringen.

Als ersten Schritt verkündete der Kreml im September 2004 die Fusion des staatlichen Ölkonzerns Rosneft mit dem staatlichen Gasmonopolisten GASPROM zum Jahresbeginn 2005. Durch die Yukos-Affäre geriet der Zeitplan jedoch durcheinander. Ursprünglich sollte Gasprom die Firma Yukosneftegaz aus dem Yukos-Imperium übernehmen. Durch internationale Proetste und drohende Klagen übernahm dann jedoch Rosneft die Firma. Anschließend entbrandete ein Machtkampf zwischen der Rosneft- und der Gaspromführung sowie den rivalisierenden Kreml-Fraktionen, der bis heute die Fusion der Konzerne verhindert hat.

Der russische Staat stockte im Juni 2005 seine Beteiligung an Gasprom auf 51% auf und dann folgte die schon länger erwartete Übernahme des Sibneft-Ölkonzerns von Roman Abramowitsch. 13 Milliarden $ zahlte Gasprom für den 72,6 % Anteil seiner Millhouse Holding. Damit kontrolliert Gasprom nun 30% der russischen Ölförderung und 57,% des gesamten Energiesektors.

Und die Bedeutung von Gasprom wird weiter steigen:

  • 2006 zwangen behördliche Auflagen Royal Dutch Shell und japanische Partner zum Verkauf eines Kontrollanteils am 22 Milliarden $ Ölfeldes Sachalin II an Gasprom.
     
  • 2006/2007 verschärften die Behörden Auflagen aller Art gegen das Öl joint-venture TNK-BP des britischen Ölriesen BP und des Oligarchen Vekselberg. Mitte 2007 drohte sogar der Lizenzentzug. Daher verkaufte BP seine Anteile am sibirischen Gasfeld Kowikta für 700 bis 900 Millionen Dollar an Gasprom. Die Schätzungen über den wahren Wert des Feldes gehen bis zu 20 Milliarden $.
     
  • Mitte 2008 wird Medwedew zum Nachfolger Putins als Staatspräsident gewählt werden. Medwedew ist bisher Aufsichtsratsvorsitzender von Gasprom.
     

Stand: 1.12.2007

 

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Neue Profile 2015:

Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.


Vermögen
Rem Wjachirew
Forbes 1997: 1,1 Mrd $
Forbes 1998: 1,4 Mrd $
Forbes 2001: 1,5 Mrd $
Forbes 2004: 1,3 Mrd $


Victor Tschernomyrdin

- Direktor des Orenburger Gasverarbeitungswerks
- Gründer und bis 1992 Chmn Gasprom-Konzern (Aktien von Gasprom erhalten)
- 1992-98 Premierminister und auch danach einer der einflußreichsten Politiker
- 1998-2001 erneut bei Gasprom
- Parteiführer "Our Home is Russia"
-1999 Präsidentschaftskandidat
- seit 2001 Botschafter in der Ukraine und genießt seine Immunität
- seine Söhne besitzen Anteile an zahlreichen Firmen, die Millionen $ aus dem Gasprom-Konzern hinterzogen haben.

Vermögen:
Forbes 2001: 1,1 Mrd $


Wjatscheslaw Scheremet
sheremet (23K)

- Jugendfeund von Tschernomyrdin
- kommunistischer Funktionär, der über Jahre in der staatlichen Gaswirtschaft aufstieg.
- Als Vize-Chmn organisierte er 1994 die Teilprivatisierung von Gasprom und die Gründung der Offshore-Firmengeflechtes
- 2001 vom neuen Gasprom-Chef Miller entlassen, weil er Vermögenswerte über die Firma SIBUR veruntreut haben soll. Er sass 3 Tage in Haft, aber wurde letztlich nicht angeklagt.

Vermögen:
Forbes 2004: 1,2 Mrd $


Alexander Puschkin
- enger Partner von Wjachirew
- Hauptverantwortlicher bei Gasprom für die Geschäfte mit ITERA, an der viele Gasprom-Manager beteiligt waren
- 2001 vom neuen Gasprom-Chef Miller entlassen.

Vermögen:
Forbes 2004: 350 Mio $


Alexei Miller

- Ökonom in der Administration von St. Petersburg
- Hafendirektor
- 1999 General Director Baltic Pipeline System
- 2000 Vize-Energieminister
- 2001 CEO Gasprom
- Miller gilt als energischer Technokrat und Gefolgsmann von Putin