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Alisher Usmanow (1953- )

Der Usbeke Alisher Usmanow zählt zu den zwielichtigsten Oligarchen Rußlands. Über eine Tochtergesellschaft des Erdgasmonopolisten Gasprom hat er über Jahre hohe Werte in sein eigenes Imperium abgezweigt.
Gasprominvest

Der Absolvent des Moskauer Institutes für Internationale Beziehungen gehörte zur sowjetischen Elite, denn sein Vater war der usbekische Vize-Generalstaatsanwalt. Usmanow war ein Schüler von Primakov, dem später Chef des Auslandsgeheimdienstes und Premierminister und während der Sowjetzeiten arbeitete er eng mit KGB-Firmen zusammen.
1980 wurde von einem Militärgericht wegen Korruption und Erpressung zu 6 Jahren Haft verurteilt. Heute stellt sich Usmanow als politischen Häftling dar, der in einen Machtkampf des lokalen KGB geraten sei.

Nach seiner Entlassung war er u.a. Referent beim ZK des kommunistischen Jugendverbandes Komsomol von Usbekistan und gründete mit einem KGB-Offizier eine Kooperative zur Herstellung von Plastiktüten. Eine seine Mitarbeiterinnen heiratete erste Ehefrau von Roman Abramowitsch.

Durch gute Kontakte konnte er sich Anfang der 90er Jahre Kredite von Banken sichern und machte Millionen $ mit Deals aller Art. Usmanow war zu dieser Zeit der Vizevorsitzender der MAPO-Bank, die enge Kontakte zu russischen Geheimdiensten pflegte.

Seinen wirklichen Reichtum verdankt Usmanow jedoch seiner Verbindung zu Gasprom, eingeknüpft durch seine Vermittlung der usbekischen Gasreserven an Gasprom. Durch seine persönliche Beziehung zum damaligen Gasprom-Präsidenten Rem Wjachirew, wurde er zum Präsidenten der Gasprominvest-Holding ernannt, die eine Anzahl von Gasprom-Tochterfirmen vereinigte.
Usmanow kaufte/finanzierte durch die Rückendeckung von Wjachirew über die Gasprominvest Holding zahlreiche Buy-outs von sowetischen Kombinaten/Fabriken wie z. B. "Oskolsky Electric Metallurgical Combine", "Lebedinsky Mining Combine" oder "Olenegorsk Combine" und stieg zu einem der führenden Männer im Eisen-/Stahlbereich auf. Die Holding diente auch als Vehikel, durch die Gasprom-Werte in die Hände von Gasprom-Managern und Usmanow transferiert wurden.

Wer überlebt den Machtwechsel bei Gasprom??? Usmanow!

Im Jahre 2000 galt Usmanow als ein heisser Anwärter als Nachfolger des allmächtigen Gasprom-Präsidenten Wjachirew. Doch Putin räumte 2001 bei Gasprom auf und installierte seinen Vetrauten A. Miller als neuen Konzernchef. Das alte Netzwerk, in dem Milliarden $ in den Händen der Manager verschwanden wurde weitgehend zerschlagen. Nur Alisher Usmanow behielt seinen Posten und 2003 wurde sein Kontrakt sogar um 3 Jahre verlängert, denn Usmanow konnte helfen, Gasprom-Werte im Ausland wieder zu beschaffen.

Der neue Gasprom-Chef Miller trennte sich von Branchen, die nicht zum Kernbereich von Gasprom gehörten. Dazu zählten auch die Montanfirmen Oskol and Lebedinsky, die Usmanow als Chef von Gasprominvest günstig an seine eigene Interfin-Gazmetall Gruppe verkaufte. 2004 erwarb Usmanow einen 50% Anteil an Urals Steel vom Oligarchen Oleg Deripaska..

2005 erwarb Metalloinvest den Eisenerzgiganten Michailowski, scheiterte jedoch bei der Übernahme des riesigen Metallproduzenten Magnitogorsk trotz zwischenzeitlicher Blockade der Eisenerzlieferungen.

Unklar bleibt weiterhin, inwieweit Usmanow seine Gruppe Metalloinvest selber besitzt und wie groß der Anteil von Gasprom oder Gasprom-Managern an der Gruppe ist. Offiziell halten Usmanow 50%, Andrei Skoch 30% und Anisimow 20% an Metalloinvest/Gasmetall.

Interessanterweise pflegt Usmanow auch sehr gute Kontakte zum Präsidenten des russischen Ölkonzerns Lukoil, Vagit Alekperow. Gemeinsam besitzen sie die Investmentfirma VA Invest, die in einen dubiosen Deal verwickelt war. Sie sollen in einem joint-venture eine Diamantenfirma zum Nachteil von De Beers ausgehöhlt haben und die Werte auf andere Gesellschaften transferiert haben. 2007 reichte De Beers Klage ein. Es geht um eine Summe von 400 Millionen $.

Der Griff nach einem britischen Stahlkonzern

Bekannt wurde Usmanow in der Öffentlichkeit 2003/2004 durch gescheiterte Übernahme der britisch-holländischen CORUS Holding. Corus ging aus der Fusion von British Steel und der Hoogovens-Gruppe hervor und zählt zu den größten Stahlkonzernen der Welt.

2003 steckte Corus nach herben Verluste in einer schwierigen Finanzsituation, kurz vor dem Kollaps. Als jedoch bekannt wurde, das Usmanow insgeheim > 5 % an Corus aufgekauft hatte, ertönte ein Aufschrei in der britischen Öffentlichkeit gegen den dubiosen Finanzier aus Russland. Bis heute wurde ihm erfolgreich der Einstieg in den Aufsichtsrat verwehrt. Nach seinem erfolglosen Einsteig bei Corus verkauft er seine Aktien dann mit hohem Gewinn wieder.

Neuere Entwicklungen

Usmanow gilt als einer der Oligarchen, die sich sowohl unter Jelzin als auch unter Putin gut arrangiert haben. Usmanow pflegt einen guten Kontakt zu Putin durch Putins Privatsekretär Piotr Jastrejebski, einen alten Studienfreund, mit dem Usmanow einst sein Studentenzimmer teilte. 2006 erwarb Usmanow die Tageszeitung Komersant. Damit kaufte erneut ein Oligarch ein eher kritisches Medium auf, um es bei Bedarf auf Linie bringen zu können.

2007 erweiterte Usmanow sein Portfolio um eine 4,7% Beteiligung am Telekommunikationsriesen Megafon. In den Blick der Öffentlichkeit geriet er jedoch durch seinen Einstieg beim britischen Fußballverein Arsenal London und den Kauf des britischen Schlosses Sutton Place, einst Sitz des exzentrischen Öl-Milliardärs J.P. Getty. Und als die Kunstsammlung des verstorbenen russischen Musikers Rostropowitsch bei Sotheby`s versteigert werden sollte, kaufte er die gesamte Sammlung kurzerhand vor Auktionsbeginn für 72 Millionen $ auf, um sie dem russischen Staate zu stiften.

Kontakte zur Unterwelt?

Usmanow streitet vehement jede Verbindungen zur Organisierten Kriminalität ab. Immer wieder tauchen in russischen Medien Anschuldigungen gegen ihn auf. So soll er Kontakte zum usbekischen Geschäftsmann Gafur Rakhimov unterhalten, der als Funktionär 2000 nicht zur Olympiade in Sydney einreisen durften, wegen Verbindungen zur Organisierten Krimnialität.

Daneben wird er immer wieder in Verbindung mit den größten russischen Mafiosi Sergei 'Mikhas' Michailow und Wjatscheslaw Iwankow gebracht.

Stand: 1.12.2007

 

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Neue Profile 2015:

Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.


Vermögen:
Forbes 2004: 1,0 Mrd $ Forbes 2006: 2,6 Mrd $ Forbes 2007: 5,5 Mrd $


Andrei Skoch
- Seit Mitte der 90er Jahre Partner von Usmanow.
- seit 1999 Abgeordneter der Putin Partei "United Russia"

Vermögen:
Forbes 2007: 1,7 Mrd $ Verm.


Lew Kwetnoi
Seit Mitte der 90er Jahre Partner von Usmanow
Er kontrollierte den Oskol und den Lebedinsky-Konzern. Als Usmanow alle Beteiligungen 2006 in eine Holding konsolidierte, verkaufte Kwetnoi seine Anteile.
Die russische Zeitung VERSIA brachte ihn in Verbindung zu einer der größten russischen Mafia Gruppe "Solntsevo", jedoch ohne Beweise.

Vermögen:
Forbes 2007: 1,4 Mrd $ Verm.


Lew Kwetnoi
Seit Mitte der 90er Jahre Partner von Usmanow
Er kontrollierte den Oskol und den Lebedinsky-Konzern. Als Usmanow alle Beteiligungen 2006 in eine Holding konsolidierte, verkaufte Kwetnoi seine Anteile.
Die russische Zeitung VERSIA brachte ihn in Verbindung zu einer der größten russischen Mafia Gruppe "Solntsevo", jedoch ohne Beweise.

Vermögen:
Forbes 2007: 1,4 Mrd $ Verm.