Viktor Wechselberg (Vekselberg)
Der 1957 in der Ukraine geborene Viktor Wechselberg stieg in den 90er Jahren zu einem mächtigen Öl- und Aluminiumagnaten auf, stand aber nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit wie die anderen Oligarchen. Erst zwei große Deals mit ausländischen Konzernen im Jahr 2003 machte ihn in weiten Kreisen bekannt.
Renova - ein russisch-amerikanisches joint venture
Wechselberg, ein Doktor der Mathematik, war ein fähiger Wissenschaftler und Forschungsdirektor am "Institute of Advanced Pneumatics" in Moskau, als das sowjetische Imperium zerbrach. 1988 gründete er die Forschungsfirma NPO KomVek, die eng mit dem Irkutsk-Aluminiumkonzern zusammenarbeitete. Nebenbei verdiente er seine erste Million mit dem Import von sehr begehrten westlichen Computern.
1991 gründete er dann mit dem Exil-Russen Leonid Blawatnik die Renova Holding, eine der fortschrittlichsten Investment und Geschäftsfirmen in Rußland. Blawatnik lebte in den USA und brachte westliches Kapital über seine Access Industries in die gemeinsame Firma ein.
Renova investierte in zahlreichen Branchen, führte 1994 die erste feindliche Übernahme einer Firma nach westlichem Muster durch und nutzte konsequent die Möglichkeiten der Privatisierung staatlicher Betriebe.
Aluminium
Wechselberg beteiligte sich in den 90er Jahren auch an der harten Kämpfen um die Kontrolle der russischen Aluminiumindustrie. Nach und nach kaufte er Raffinerien im Ural und in Ostsibiren auf, um sie 1996 zur Siberian-Urals Aluminium Company zu vereinigen (SUAL), die ca. 20% des russischen Aluminiums produziert. Besonders wertvoll sind die europaweit größten Bauxitvorkommen des Konzerns und die Kontrolle über den 2. größten russischen Energieproduzenten Irkutsenergo, der die billige Energie für die Aluminiumproduktion liefert.
2003 war SUAL der einzige größere Konkurrent für den absoluten Marktführer und Erzrivalen RUSAL, der unter der Kontrolle der Magnaten Deripaska und Abramowitsch steht. Wechselberg beteiligte eine Investmentfirma der britischen Bankdynastie Fleming mit 23% am umstrukutierten SUAL-Konzern.
Im September 2004 musste Wechselberg dann einen herben Rückschlag einstecken. Der weltgrösste Aluminiumkonzern ALCOA zog sich aus einem geplanten 2,1 Milliarden $ Projekt in Russland zurück. Hintergrund ist der erwartete Schlag des Kreml gegen die grossen russischen Metallkonzerne, die zu den grössten Steuerhinterziehern in Russland gehören. Wechselberg suchte verzweifelt nach ausländischen Partnern mit denen er ein joint venture eingehen konnte.
Im Mai 2007 endete dann der lange Konkurrenzkampf durch die Fusion mit dem größeren RUSAL-KOnzern von Oleg Deripaska und Teilen des schweizerischen Glencore-Konzerns zum nunmehr weltgrößten Aluminiumkonzern. Hauptaktionäre sind nun Deripaska (66%), Wechselberg (23%) und Glencore.
Öl
1995/96 wurden zahlreiche große Ölkonzerne wie Yukos und Sibneft in sehr zwielichtigen Aukkionen zu Spottpreisen an Oligarchen verkauft. 1997-1999 wurde dann in mehreren Phasen mit Tyumen Oil (TNK) die 2. größe Ölesellschaft nach Reserven und die 4. größte nach Produktionszahlen privatisiert. Den Zuschlag erhielt ein joint-venture zwischen Renova und der Alfa-Gruppe des Bankiers Michail Fridman.
Wie schon beim SUAL-Konzern beteiligte Wechselberg auch bei Tyumen Oil 2003 ausländische Kapitalgeber an einem Konzern unter seiner Kontrolle. In einer Megafusion fusionierten die Ölgesellschaften BP Russia, Tyumen (TNK) und Sidanco Oil. Wechselberg und andere TNK-Besitzer erhielten 6,75 Mrd $ in Cash und BP-Aktien.
Beteiligungen
25% Anteil am Telekommunikationskozern Svyazinvest
2007: Investitionen in der Schweiz: 20% Oerlikon gekauft
2007: Wechselberg ist an Solar- und Windkraftunternehmen in Deutschland interessiert.
Eier für Russland
Anfang 2004 geriet Wechselberg in den Blickfeld der Öffentlichkeit, als er die berühmte Faberge-Collection von der amerikanischen Forbes-Familie kaufte. Faberge war der Hofjuwelier der russichen Zaren und seine berühmte Juweleneier sind weltberühmt. Für die Kollektion von 190 Einzelteilen, darunter 9 Faberge-Eier zahlte Wechselberg um die 100 Mio $. Wechselberg präsentiert die Sammlung nun in Wechselausstellungen in Russland und holte damit ein großes kulturelles Erbe zurück in die Heimat.
Im August 2005 wurde bekannt, dass Wechselberg voraussichtlich 2007 zum Gouverneur der vernachlässigten ostsibirischen Region Kamtschatka ernannt werden soll. Damit folgt er dem Vorgehen seines Konkurrenten Abramowitsch, der Gouverneur in einer benachbarten Provinz ist.
Stand: 1.10.2005
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Gennadi Timtschenko, Arkadi und Boris Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe verdanken ihren Aufstieg ihren engen Verbindungen zu Präsident Putin. Sie gelten als Putin`s Milliardäre und stehen auf der Sanktionsliste von USA und EU. Timtschenko stieg im Ölhandel auf, während Rotenberg und die Bank Russia-Gruppe in erster Linie durch die Plünderung von Gasprom sehr reich wurden.
- Ex-Dir. Rossiisky Kredit Bank
- Partner von Wechselberg bei SUAL
- Seine Tochter und sein Schwiegersohn wurden 2000 ermordet
- 20% Metalloinvest Stahlkonzern von Usmanow
- COALCO Immobilien/Bau
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- er durfte als Jude 1978 in die USA ausreisen
- Manager in den USA, ab 1986 Investititonen in Russland
- 1991 RENOVA mitgegr. (mit seinem Studienfreund Wechselberg)
- Seine Access Ind. hält 50% an Renova und 25% an TNK International hält sowie 30% SUAL
- er lebt in den USA und London (61 Mio EURO Villa gekauft)
- 2004: 25% Telekommunikationsfirma Swjasinvest (Ende 2006 an Sistema verkauft
- 2005: Basell-Kunststoffe für 4,4 Mrd EURO von BASF und Shell gekauft (weltgrößter Hersteller von Polypropylen und Polyolefin-Produkten)